Biogas ist Stromproduzent und Speicher

Die Ingenieurin des Osnabrücker Flex-Pioniers (fast 60 GW Leistungszubau) untersuchte in einem Projekt an der FH Münster die Literatur über Batterie und Speichertechniken. Sie stellt eindrucksvoll dar, nach welchen Kriterien die bedeutendsten wissenschaftlichen Institute die Flexibilitäts-Technologien bewerten und einordnen – und dass Biogas als Speichermedium meistens einfach vergessen wurde. Die Untersuchung zeigt außerdem, dass flexible Biogasanlagen im Vergleich der Kriterien Leistungsfähigkeit bei der Entladung, Speichervolumen, Speicherdauer und vor allem bei den spezifischen Kosten sogar einen Spitzenplatz einnehmen.

Besonders auffällig: Wenn man in einen typischen Speicher eine bestimmte Strommenge lädt und ihn zur späteren gewünschten Zeit wieder entnimmt, muss man mit einem Energieverlust rechnen. Bei Biogas ist das anders:

Die Strommenge, die aus dem Biogas nicht sofort im BHKW umgewandelt wird, also im Biogasspeicher eingespeichert wird, bleibt im Biogasspeicher zunächst zu 100 % erhalten. Bei einer späteren Entladung und Verstromung durch ein Flex-BHKW ist die ausgespeicherte Strommenge sogar größer!

Das nur scheinbar Unmögliche liegt schlicht an den besseren Wirkungsgraden der zur Flexibilisierung installierten BHKW und effizienteren Ausbeute der mechanischen Energie in größeren Motoren. Die höherwertige Nutzung der Exergie als Nebeneffekt der Speicherung von Biogas ist bei anderen Speichertechniken unbekannt.