Spotmarkt: Flexibilität lohnt sich zunehmend

Für Betreiber flexibler Anlagen gibt es Rückenwind aus dem Markt. Endlich wirken auch die Marktkräfte des Emissionrechtehandels. Allein durch die angekündigte Verknappung der Emissionsrechte im europäischen Handelssystem ETS stieg die Nachfrage und trieb die Preise vom langjährigen Mittel um 5 € pro Tonne auf inzwischen über 17 €/to. Flexible Biogasbetreiber verdienen daran!

 

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Die Trippelschritte beim Emissionshandel ETS zeigen erste Wirkungen. Schon durch die Ankündigung einer leicht verringerten Zuteilung von Emissionsrechten stieg der CO2-Preis von unter fünf auf über 15 €/to. Sicher spielte dabei auch eine Rolle, dass den CO2-Emittenten die lange Ruhe verdächtig wurde. Die spürbare Klimaveränderung und die Klimaschutzziele von Paris passen so gar nicht zur politischen Untätigkeit.

Auch wenn sich viele Kraftwerksbetreiber schon auf lange Sicht billig mit Emissionsrechten eingedeckt hatten, wurde der höhere Wert der Zertifikate in die Erzeugungskosten eingepreist. Fossil gefeuerte Kraftwerke rufen höhere Preise für den erzeugten Strom auf, die dann den Preis für den Strom in der entsprechenden Handelsstunde bestimmen.

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Quelle: European Energy Exchange AG (EEX) Die Entwicklung des Preises im europäischen Emissionsrechtehandel seit 2013 (nicht mehr im Bild: Davor gab es bereits einmal eine Periode mit Preisen von 20 – 30 €/to) (noch nicht im Bild: ein Preis von etwa 100 €/Tonne wäre wegen des durch den Klimatragödie ausgelösten Schadens gesellschaftlich angemessen)

Damit stiegen die Angebotspreise für alle Erzeuger. Die „merit order“, die Reihenfolge der Angebote im Spotmarkt veränderte sich, wenn auch minimal, zugunsten CO2-ärmerer Kraftwerke. Das Preisniveau der benötigten fossilen Kraftwerke am Spotmarkt verschob sich um die zusätzlichen Kosten nach oben, Strom zu Zeiten hoher Residuallast wurde teurer, die Markterlöse steigen für alle Erzeuger!

Dieser Effekt hat keine Wirkung bei den nicht regelbaren Einspeisern nach EEG, denn die Marktprämie gleicht die Differenz zu den höheren festen Einspeisetarifen aus. Höhere Markterlöse führen also zu niedrigeren Marktprämien, die Summe bleibt gleich.

Anders bei Biogasanlagen, die ihre Einspeisung auf die Hochpreiszeiten verlagern können. Die Zusatzerlöse wandern in die Tasche der Betreiber – und diese wachsen bei steigendem Preisniveau.

Betreiber einer Biogasanlage mit konsequenter Flexibilisierung freuen sich, denn zwischenzeitlich werden mit flexibler Einspeisung wieder über 1,5 Ct/kWh Zusatzerlöse erzielt. Eine konsequent flexible Biogasanlage mit 500 kW kann seitdem in einem Monat einen Zusatzerlös von über 10.000 € je MW Bemessungs­leistung erzielen. (Quelle: natGAS AG)