Energiewende – ein Spielfeld für Geschäftemacher?

Was den Ignoranten der Klimakrise als Totschlagsargument gilt: Es wird auch Geld verdient mit PV-Anlagen, Windrädern und Biogasanlagen. Ja – so what?

Denn genau das ist ein zentrales Argument für die neue Energiewelt: Nein, es geht nicht allein ums Geschäftemachen. Aber ohne funktionierende Geschäftsmodelle wäre die Energiewende nicht zu schaffen.

In der Tat: Investitionen in die Energiewende rechnen sich, wenn nicht gerade die Politik eine 180°-Wende macht und die eben noch aufgebauten Industrien wieder abwürgt, wie man es bei PV, Biogas und Windenergie in Deutschland erleben musste.

Doch im Wesentlichen funktioniert die Marktwirtschaft mit vielen Akteuren gut: Die Technologien entwickeln sich rasant weiter, die Kosten sinken, der Export brummt. Viele Unternehmen aller Art wachsen mit der Energiewende. Es entstehen mehr Arbeitsplätze als in der fossilen Welt abgebaut werden. In vielen Feldern der Energiewende wird keinerlei Zwang benötigt, Anreize genügen.  

Das ist enorm wichtig, denn immer noch haben die Bremser die Oberhand über die Stammtische. Nur Wenige wagen sich in die Konfrontation, den Populisten entgegenzuhalten, dass es kein Menschenrecht auf unverstellte Horizonte und Null-Geräusche gibt, wenn gleichzeitig das Klima kippt.

Die Zeit drängt, das zeigen die aktuellen Waldbrände in Australien – nach den verheerenden Bränden in Russland, Brasilien, Kalifornien, Syrien und sogar in Brandenburg ein Zeichen für die Gefahren und die hohen Kosten der Klimakrise. Die Emission von Treibhausgasen muss in wenigen Jahren auf Null gesenkt werden, um eine weitere Verschlimmerung zu bremsen.

Die Energiewende, der Umbau unseres Transportsystems, die energetische Sanierung des Gebäudebestands und eine Reform der Landwirtschaft stehen an. Das verunsichert viele Menschen. Manche verschließen ihre Augen vor der Wirklichkeit. Reflexhaft werden hohe Kosten, drohende Arbeitsplatzverluste und wirtschaftliche Risiken ins Feld geführt.

Doch das Gegenteil ist wahr: Der nachhaltige Umbau unseres Wirtschaftssystems bietet vielfältige neue Chancen! Er senkt die Kosten und kann für alle Akteure zusätzliche Nutzen stiften. Diese Botschaft muss die Breite der Bevölkerung erreichen, damit auch die Politik wagt, die notwendige Umsteuerung zu beschließen. Das Klimapaket, eher noch ein Klimapäckchen, ist ein zaghafter Schritt, immerhin: in die richtige Richtung.

Die Erhöhung des Zertifikate-Preises von 10 auf 25 €/Tonne im geplanten nationalen Brennstoff-Emissionshandel war ein wichtiger Schritt – aber nur ein erster von vielen, die noch kommen müssen.