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Klimawandel: bringt die Heißzeit neue Impulse?
Der ungewöhlich heiße und trockene Sommer hat offenbar immer mehr Menschen von der Dringlichkeit des Klimaschutzes überzeugt. Es wurde an vielen Orten der Nordhalbkugel buchstäblich spürbar, was Hans Joachim Schellnhuber in seinem lesenwerten Buch „Selbstverbrennung“ beschreibt.
Vielleicht sollte man statt Klimawandel besser von einer „Klimatragödie“ sprechen, denn sie ist menschengemacht, und sie ist abwendbar. Für den Kampf gegen den Klimawandel bleibt nur wenig Zeit, denn schon in 17 Jahren werden die Emissionen für das 1,5°-Ziel von Paris überschritten sein, wenn die Menschheit so weitermacht (siehe mcc-berlin.net). Deshalb müssen alle sinnvollen Gegenmittel parallel eingesetzt werden: Ausbau der erneuerbaren Energien und Netzausbau, Wind, Sonne und Biomassenutzung, Aufforstung und Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft, Effizienzsteigerung und klimaverträgliche Konsumgewohnheiten.
Der Markt scheint das zu unterstützen: Im heißen Sommer 2018 mussten reihenweise ineffiziente fossile Kraftwerke ihren Betrieb einstellen, weil ihnen das Kühlwasser fehlt. Die angeblich sichere Versorgung durch die Konventionellen wackelt, die Strompreise steigen in neue Höhen. Allerdings war auch die Windernte schwach.
Für die eingespeisten erneuerbaren Energien wirkt das positiv, denn die Preisdifferenz zu den garantierten Vergütungen schrumpft, entsprechend weniger Marktprämie muss ausgezahlt werden, die EEG-Umlage wird entlastet. Biogasbetreiber, die sich schon frühzeitig auf Flex-Betrieb umgestellt haben, freuen sich über unerwartet hohe Zusatzerlöse.
Allerdings kann die schlechte Ernte 2018 auch Probleme mit der Substratversorgung im Frühjahr 2019 bringen. Das könnte ein Anlass sein, die gründlicher Erfassung und ein energetisches Nutzungsgebot für alle gärfähigen Abfälle, Reststoffe, Grünschnitt und Speisereste auf den Weg zu bringen.
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